Für den 1945 geborenen Jean Nouvel ist Architektur „visuelle Kunst, die Schaffung von Bildern“, eine entmaterialisierte Architektur, deren Protagonisten weniger die Formgebung des Werks, sondern vielmehr das Licht und die Oberflächen sind. Nouvel macht auch sich selbst zum Boten der sozialen und kulturellen Bedeutung von Architektur, die überall auf der Welt in einem ständigen Austausch mit anderen Fachgebieten steht. Sein Ansatz ist stark geprägt von der Erfahrung im Architekturbüro von C. Parent und P. Virilio Ende der 1960er Jahre, wo er seine kritische und multidisziplinäre Herangehensweise an Projekte herausbildet. Seit 1987, mit dem nach seinen Entwürfen in Paris errichteten Gebäude des Institut du Monde Arabe, ist jedes seiner Projekte von der Kritik positiv aufgenommen worden. Dazu zählen unter anderem die Fondation Cartier in Paris (1994), das Shopping-Center Euralille in Lille (1995), das Kultur- und Kongresszentrum in Luzern (1998), der Justizpalast in Nantes (2000), Torre Agbar in Barcelona (2000-05), das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Brembo Spa in Bergamo (2001-07), das Musée du Quai Branly in Paris, (2006) und das Gebäude 100 11th Avenue in New York (2006).
2008 wurde Nouvel mit dem Pritzker-Preis geehrt.